Lieblingsort:
Flipperhalle Berlin, Kleinmachnower Weg 1, 14165 Berlin
Öffnungszeiten: Freitag & Samstag, 13-22 Uhr

www.flipperhalle-berlin.de

Jörg Meißner

„Jetzt geht die Mission los.“ Jörg Meißner steht vor dem Star Trek-Flipper, ist angespannt, hundertprozentig konzentriert. „Aha – das hier ist einer von den Gemeinen!“ Er geht kurz in die Hocke, springt hoch, fast sieht es so aus als ob er in der Luft kurz inne hält, dann schießt er die Kugel los und landet wieder, ohne den Blick von der silbernen Kugel zu lassen. Wenn man hüpft, erklärt er später, dann fließt die ganze Energie vollkommen in den Kugelstoß, ohne Ausbremsen. „Ah, das mag er nicht!“, ruft er plötzlich laut aus, „da macht er nicht mehr mit!“ Und während man Jörg Meißner beim Spiel zusieht, wird das blinkende und klingelnde Gerät langsam immer mehr zum realen Gegner – der sogleich in ein dreckiges Lachen ausbricht und, mit dem Sieg in der Tasche, alle Lichter löscht.

Jörg Meißner muss einmal kurz verschnaufen. „Und das ist eben der Unterschied zum Computer“, sagt er, „die Maschinen hier haben ihre Tücken – aber auch ihre Schwachstellen. Man kann es schaffen, sie auszutricksen!“ Ein Spiel von Profis in den Meisterschaften dauere dann schon mal bis zu zwei Stunden.

Jörg Meißner hat eine der größten Flippersammlungen in Berlin – und er hat auch im echten Leben eine Mission: Den Menschen das Flippern wieder nahe bringen. In seiner Flipperhalle Berlin stehen 60 Automaten, angefangen bei den ganz alten, wie dem Black Jack aus dem Jahr 1977 über die Klassiker aus den Hochzeiten des Flippers wie der Adams Family bis hin zu den neuen Geräten mit Bildschirmen wie der Harry Potter. Der gelernte Elektroinstallateur hat die meisten der alten Geräte selbst repariert und restauriert. Einige von denen sind inzwischen richtig viel wert, sagt er und läuft durch die Reihe der aufgestellten Flipper. Angefangen habe das vielleicht schon damals, als er mit 15 Jahren mit Freunden in einer Zehlendorfer Kneipe am Harlem gespielt habe, überlegt er. „Das ging dann so: Für 1 Mark gezockt – und dann die Freispiele für 5 Mark weiterverkauft!“ Dann, viel später, mit 35 Jahren hat er sich einen Flipper für den neuen Hobbykeller gekauft. Und dann? „Tja“, Jörg Meißner zuckt ergeben mit den Achseln, „so ein Ding bleibt eben selten allein.“ Inzwischen hat er 60 Geräte. Aber nicht nur für sich: Jeden Freitag und Samstag öffnet er die Tür und dann darf für 5 Euro geflippert werden. So viel man möchte. Dazu gibt es Chips und kalte Getränke.

Warum die Flipper in den Kneipen langsam aber sicher aussterben? Das kann Jörg Meißner auch nicht so recht verstehen. „Wahrscheinlich zu laut, zu groß und man kann kein Geld mehr damit verdienen“, er schüttelt fast ein bisschen traurig den Kopf. Da ertönt ein Glockenspiel wie das aus den ganz alten mechanischen Geräten im anderen Raum – es ist das Handy des Flipperkönigs. Wahrscheinlich gibt es was zu besprechen, die nächste Meisterschaft steht bald an.


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