Lieblingsort:
Der Ku’damm, Berlin
„Ick liebe Berlin! Der Geist dieser Stadt und seiner Geschichte ist überall zu spüren! Der Ku’damm ist meine Lieblings-Rollschuh-Strecke. Da komm ich richtig in Schwung!“
Britt Katja
Es stimmt einfach alles: Vom zart gemusterten Rock bis zu den Handschuhen, dazu die auffallende Kette mit den passenden Ohrringen und das gebundene Tuch im Haar. Und natürlich drehen sich alle um, wenn Britt Kanja durch den Raum geht. Aber was ihr Auftreten unter den mächtigen Marmor-Säulen neben den ausladenden Blumensträußen im Ku’dammer Café ausmacht, ist etwas anderes: Es ist ihr wacher und neugieriger Blick.
Schon nach wenigen Minuten ist die elegante Erscheinung, die man zu Beginn bewundert und vielleicht auch für ein wenig äußerlich gehalten hat, beinahe vergessen. Denn alle Fragen zum äußeren handelt die 66-jährige Berlinerin, die von Zeitungen schon als Party-Elfe, Nachtleben-Legende und Berliner Stilikone betitelt wurde, mit unnachahmlich charmanter Handbewegung ab: „Die Handtasche? 15 Euro bei Humana.“
Natürlich bereite es ihr Freude, die Farben, die Form und das Material aufeinander abzustimmen, aber was die Mit-Gründerin des Clubs 90 Grad interessiert, ist viel mehr als ihre eigene Individualität. Beinahe gegensätzlich erscheint einem ihr Anliegen: Denn Britt Kanja beschäftigt sich vor allem damit, wie die Menschen das äußerliche überwinden können, damit, wie sie mit aufmunterndem Blick beschwört, Güte und damit verbunden eben auch Freude und Spaß am Leben den Trott und den vorherrschenden Missmut besiegen können. Das ist eines ihrer Anliegen. „Manchmal reicht schon ein Lächeln“, verrät sie. Und das Alter? Das helfe ihr dabei. „Es macht mich gelassener – und vielleicht auch ein bisschen mutiger.“ Das wichtigste aber sei, ob alt oder jung: Das lebendig Bleiben.
Noch immer zieht sich die frühere Tänzerin an schönen Tagen ihre Rollschuhe an und saust eine ihrer Lieblingsstrecken entlang: Vom Adenauerplatz über den ganzen Ku’damm bis zum Nollendorfplatz. Und das ist dann ähnlich wie beim Tanzen, erklärt Britt Kanja, wenn man erst mal im Schwung ist, dann fährt man ganz ohne Anstrengung. Wenn sie so über die breiten Bürgersteige gleitet, dann scheint sie allen Mut zuzurufen: „Traut euch, macht euer Ding! Habt keine Angst!“
Und fast alle, erzählt sie selbst ein bisschen erstaunt, also 80 Prozent der Menschen sagen, wenn ich so an ihnen vorbeifahre und ihnen zulächle, das gleiche: „ Oh – eine Fee!“
„Aber vielleicht bin ich das ja auch wirklich ein bisschen“, überlegt sie laut, „denn so manch schlechter Gedanke ist dabei schon verblasst.“
Natürlich gibt es manchmal auch hässliche Kommentare, davor muss man sich schützen. „Mein Innerstes ist ein schöner Garten, sehr gastfreundschaftlich, aber wenn jemand meine Blumen abrupft, dann wird er hinausgewiesen.“ Sich zu wehren, das hat Britt Kanja als kleines Kind im Wedding gelernt so wie andere Kinder das Fahrradfahren. Ihre Eltern haben ihr schon früh viel Freiheit gelassen. „Sie haben gespürt, dass ich was Wildes in mir habe!“ Und so hat sie damals als Kind auf dem Roller den Wedding erkundet. Seitdem weiß sie, wie man sich in Berlin wehrt: Mit einer Antwort, die den anderen überrumpelt!
Neuerdings gibt es für Britt Kanja auch noch eine andere Möglichkeit, den Menschen auf ihre unverblümt freundliche Art einen Anstupser zu verpassen. Sie arbeitet an digitalen Bildern und kombiniert diese mit eigenen Texten.
Und Berlin und Britt Kanja, das gehört einfach zusammen! „Hier pocht die Seele der Wahrhaftigkeit. Berlin gibt mir Energie rund um die Uhr!“ Und es stimmt, in ihrer Umtriebigkeit sind sie sich ziemlich ähnlich, die Stadt und die Tänzerin. Die Partymacherin ist auch mit 66 Jahren eine, die diese Herausforderung annimmt. Demnächst wird es ein Musikvideo geben mit ihr und ihrem Freund Günter Krabbenhöft. „Und das, obwohl ich immer dachte, dass ich nicht singen kann, weil meine Mutter mir das mal als kleines Mädchen gesagt hat!“ Es dürfe eigentlich noch nichts verraten werden, nur so viel: Es ist, wie sollte es anders sein, eine Ode ans Leben und ans Tanzen!
Erschienen im Tagesspiegel am 18.4.2017: http://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-originale-leichte-fuesse-leichtes-herz/19674624.html
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